Amazonas Regenwald in 5 Tagen

Der Amazonas ist ein Weltwunder der Natur!

Der Amazonas-Regenwald ist das weltweit größte Regenwald- und Flusssystem und der Ort mit der größten Artenvielfalt.

Wie süß sind bitte diese kleinen Kapuzineräffchen?

Wo liegt der Amazonas in Ecuador?

Der Amazonas ist einer der geheimnisvollsten Orte der Welt. Ein Ort, an dem die Zeit scheinbar stillsteht und der auf unserer Bucket List ganz oben stand. Als wir von der Bamboo Eco Lodge im Cuyabeno-Reservat hörten, wussten wir: Das ist unsere Chance, den Regenwald hautnah zu erleben. Und wir wurden nicht enttäuscht. Mit diesem Reservat war es uns möglich, tief ins grüne Herz Südamerikas einzutauchen und die wilde Natur mit Tagesausflügen spüren zu können. Das Cuyabeno Wildlife Reserve ist in einem abgelegenen Naturschutzgebiet im Nordosten Ecuadors und es ist ein wahres Juwel des Amazonas.

In diesem Blog nehmen wir dich mit auf unserer Reise in den ecuadorianischen Teil des Amazonas Regenwaldes, wo dichte Wälder, bunte Tiere und unvergessliche Begegnungen warten.

Anreise ins Cuyabeno-Reservat

Unsere Reise begann auf den Galapagos-Inseln. Nach unvergesslichen Tagen auf den Inseln, flogen wir nach Quito, der Hauptstadt Ecuadors. Vom Flughafen aus, nahmen wir ein Taxi zu einem kleinen Hostel, wo unser nächstes Abenteuer beginnen sollte. Geplant war, dass uns ein Nachtbus gegen 22 Uhr abholt, doch tatsächlich kam er erst um Mitternacht an. Eine Weile waren wir uns unsicher, ob wir am richtigen Ort waren oder vielleicht einfach vergessen wurden. Als der Bus schließlich eintraf, begann eine ziemlich abenteuerliche Fahrt. Über holprige Straßen und vorbei an steilen Abgründen, fuhren wir durch die Nacht. Die Fahrt dauerte etwa acht Stunden. Unterwegs sahen wir einen Bus, der eine Panne hatte und am Straßenrand stand. Ganz ehrlich: Das war nicht gerade beruhigend. Doch trotz allem erreichten wir wohlbehalten unser Ziel, nämlich ein einfaches Hotel in Lago Agrio, einer kleinen Stadt am Rande des Amazonas. Dort angekommen erwartete uns ein überschaubares Frühstücksbuffet, das in unserer Buchung inkludiert war. Um 9:30 Uhr wurden wir von unserem Guide mit einem Kleinbus abgeholt und zum Eingang des Cuyabeno Wildlife Reserve gebracht. Unsere Gruppe bestand aus nur sieben Personen, was sofort für eine angenehme und persönliche Stimmung sorgte. Ab hier ging es weiter auf dem Wasser. Mit einem Kanu fuhren wir zwei Stunden tief hinein in den Regenwald.

BAMBOO ECO LODGE

Also ja, die Anreise war definitiv lang und anstrengend, aber zugleich auch der perfekte Einstieg in ein einmaliges Dschungelerlebnis.
Und wie wir im Nachhinein wissen, war die Anreise wesentlich angenehmer als die Heimreise, da wir am letzten Tag mit Übelkeit kämpfen mussten.

Unsere Ankunft in der Bamboo Lodge

Nach der langen Anreise war die Ankunft in der Bamboo Lodge ein echter Moment der Erleichterung und der Vorfreude. Die Lodge liegt abgeschieden und ruhig, eingebettet in den dichten Regenwald und direkt am Flussufer. Alles um uns herum war von Naturgeräuschen erfüllt. Die Bamboo Lodge erreichten wir zu Mittag, wo wir herzlich von der Lodge-Crew mit einem Erfrischungsgetränk empfangen wurden. Wir bekamen eine kurze Einführung in den Ablauf der nächsten Tage. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, gab es auch schon ein 3-Gänge-Menü, welches einem 5-Sterne Restaurant glich.

BAMBOO ECO LODGE – Cuyabeno

Die Lodge selbst war einfach, aber charmant. Holzhütten auf Stelzen, Moskitonetze über den Betten und das Badezimmer mit Blick direkt in den Dschungel. Die Einrichtung war überraschend modern, ohne dabei den Charakter des Ortes zu verlieren. Genau das, was man sich von einem authentischen Aufenthalt im Amazonas erhofft.

Fünf Tage Naturerlebnis mit Vollverpflegung

Insgesamt verbrachten wir vier Nächte und fünft Tage im Cuyabeno Wildlife Reservat. Die Verpflegung in der Lodge war hervorragend. Drei Mahlzeiten täglich, stets frisch zubereitet sowie jederzeit verfügbarer Tee, Kaffee sowie Kakao und selbstverständlich gab es immer Wasser zur freien Entnahme. Zusätzlich war die gesamte Ausrüstung für Touren wie Regenponcho und Gummistiefel inbegriffen. Daher mussten wir uns um nichts weiter kümmern.

Ausblick vom Vogelbeobachtungsturm

Hier begann unser echtes Dschungelabenteuer fernab der Zivilisation und mitten im Herzen des Amazonas. Jeden Tag warteten neue Erlebnisse, und die Natur um uns herum war so lebendig und intensiv, wie wir es uns nie hätten vorstellen können.
Damit du einen Eindruck bekommst, was uns während unseres Aufenthalts im Dschungel alles erwartete, haben wir die kommenden Tage im Regenwald hier für dich zusammengefasst.

Affen, Faultiere und bunte Vögel: Begegnungen im Regenwald

Nach einem stärkenden Frühstück startete jeder Morgen im Dschungel mit einem kleinen Abenteuer. In traditionellen Kanus glitten wir über den ruhigen Fluss, umgeben vom dichten Grün des Amazonas. Schon kurz nach dem Ablegen wurden wir mit faszinierenden Tierbeobachtungen belohnt – verschiedenste Vogelarten saßen an den Bäumen entlang des Flusses, während Affen durch die Baumkronen sprangen. Und davon gibt es hier wirklich viele! Besonders angetan hatten es uns die kleinen Kapuzineräffchen, die uns neugierig beäugten und sich sogar bis zur Unterkunft wagten.

Vogelbeobachtung

Ein ganz besonderer Moment war die Sichtung eines Faultiers – hoch oben auf der Spitze einer Baumkrone. Ohne das geübte Auge unseres Guides und ein Fernglas hätten wir es wohl nie entdeckt. Neben Tierbeobachtungen erfuhren wir auf unseren Touren auch viel über das empfindliche Ökosystem des Regenwaldes. Unser Guide erklärte uns die Bedeutung verschiedener Pflanzen, zeigte uns Heilkräuter und berichtete von der traditionellen Nutzung durch indigene Gemeinschaften – spannend und lehrreich zugleich.

Dschungelwanderung mit Überraschung: Sumpfloch inklusive

Zur Mittagszeit kehrten wir in die Lodge zurück, wo uns ein leckeres Lunch erwartete. Diese Pause war eine willkommene Gelegenheit, die Eindrücke des Vormittags zu verarbeiten und einfach mal durchzuatmen. Am Nachmittag stand dann erneut eine Erkundungstour an – entweder mit dem Kanu auf dem Wasser oder zu Fuß auf schmalen Pfaden durch das dichte Unterholz.

Dschungelwanderung bei Tag

Ein Erlebnis werde ich sicher nie vergessen: Bei einer Wanderung war ich die Letzte in der Gruppe. Typisch für mich, versank ich plötzlich bis zur Hüfte in einem Sumpfloch. Ich war komplett voller Schlamm und im ersten Moment total geschockt, weil ich nicht wusste, was für Tiere hier an mir kleben. Es geschah alles so schnell, aber zum Glück ist alles gut aus gegangen und heute kann ich über diese Szene herzlich lachen.

Unvergessliche Nachtwanderung: riesige Vogelspinnen & giftige Frösche

Besonders aufregend waren die nächtlichen Expeditionen. Nach dem Abendessen stiegen wir entweder erneut ins Motorkanu oder gingen auf Nachtwanderung durch den Regenwald. Diese Erkundungen bei Dunkelheit hatten eine ganz eigene Magie. Nur mit Taschenlampen bewaffnet tasteten wir uns durch die schwarze Wildnis. Wir entdeckten leuchtende Pilze, giftige Frösche, riesige Vogelspinnen und hörten das faszinierende Konzert der Nacht. Ich muss zugeben, nach einer solchen Nachtwanderung fiel mir das Einschlafen immer etwas schwerer als sonst. Zu aufgeladen war ich von all den Eindrücken und der Gedanke, dass die Vogelspinne, die wir sahen, direkt neben unserem Zimmer ihr Nest hatte, ließ mich doch nicht kalt.

Die Entdeckung einer Nachtwanderung: Tarantel

Auf der Suche nach dem Black Kaiman

Ein weiteres Highlight war definitiv die Begegnung mit einem Black Kaiman – ganze 4,5 Meter lang! Auf einer Bootstour glitten wir über das Wasser, auf der Suche nach diesen unheimlichen Reptilien. Und tatsächlich konnten wir einige von ihnen entdecken, kleinere und größere Kaimane. Nachts findet man diese Kaimane indem man mit der Taschenlampe in die Ferne leuchtet. Dabei reflektieren ihre Augen im orangenen Licht.
Der riesige Black Kaiman bei Tageslicht lieb uns am stärksten in Erinnerung. Das war eine Begegnung, die uns beiden noch lange Gänsehaut bescheren wird.

Ein 4,5 Meter großer Black Kaiman einen Meter vom Kanu entfernt.

Tagesausflug zur Siona-Community

Ein weiterer bewegender Moment war der Besuch bei der indigenen Siona-Gemeinschaft. Dort trafen wir eine Frau aus der Siona-Gemeinde, die uns in die Kunst der Yuca-Ernte einführte. Wir lernten, wie traditionelles Yucca-Brot hergestellt wird, und erhielten Einblicke in ihre Kultur und Lebensweise.

Wildschweine am Ufer – Ein Amazonas-Erlebnis der besonderen Art

An einem Nachmittag meinte unser Guide plötzlich, er höre Wildschweine. Neugierig paddelten wir ans Ufer und stiegen aus. Und tatsächlich: Wir hörten, wie sie irgendwo im Dickicht Kokosnüsse knackten. Dieses Geräusch hatte etwas Beruhigendes an sich. Zwar bekamen wir sie nicht richtig zu Gesicht, aber ab und zu blitzte zwischen den Blättern ein Fellstück auf.

Jeder einzelne Tag im Regenwald war voller kleiner und großer Wunder. Es war eine intensive, abenteuerliche und zutiefst beeindruckende Zeit – mitten im Herzen des Amazonas, umgeben von einer Natur, die lebendiger und ursprünglicher kaum sein könnte.

Nachtwanderung

Ein Abschied mit Bauchweh & Übelkeit

Unsere letzte Nacht im Dschungel war für mich der Tiefpunkt. Mit Übelkeit, Erschöpfung und ohne Frühstück startete ich kraftlos in den Rückweg. Stundenlang unterwegs, ohne Toilette und mit flauem Magen, wurde die Heimfahrt zur echten Herausforderung. Als dann auch noch Samir krank wurde, wünschten wir uns nur noch eins: Ankommen. Umso erleichterter waren wir, als wir endlich wieder im Hostel ankamen und unsere letzten zwei Nächte dort verbrachten. Den nächsten Tag brauchten wir zum Erholen, denn wir lagen nur herum und versuchten, für den langen Heimflug, fit zu werden.

Fazit – Ein unvergessliches Erlebnis

Diese Reise war ein echtes Abenteuer. Von den einzigartigen Galapagos-Inseln bis tief hinein in den dichten Regenwald des Amazonas hat uns jede Etappe aufs Neue überrascht und begeistert. Die Nächte in der Bamboo Eco Lodge, begleitet vom Ruf der Affen und dem Rascheln des Waldes, bleiben unvergesslich. Und ganz nebenbei habe ich auch noch etwas gelernt: Die Spinnen in Europa sind wirklich harmlos. Nach all den riesigen Spinnen und Taranteln, die uns im Dschungel begegnet sind, wirken Weberknechte und Hausspinnen plötzlich fast schon niedlich. Die Bamboo Eco Lodge war der perfekte Ort für dieses Erlebnis – authentisch, nachhaltig und voller Leben. Ein Ort, an dem man die Natur nicht nur sieht, sondern wirklich spürt.

Kanufahrt im Amazonas Dschungel

Praktische Tipps für den Aufenthalt im Dschungel

  • Beste Reisezeit: Juni bis November (etwas trockener, aber Regen gibt es immer)
    Wir waren im März im Dschungel und da war es auch noch nicht zu sehr verregnet. Für uns der ideale Zeitraum, da wenig Touristen vor Ort sind.
    Es hat zwischendurch zwar zwei bis drei Mal geregnet, das störte jedoch nicht.
  • Anreise: Mit dem Bus von Quito nach Cuyabeno und mit dem Boot weiter zum Reservat.
  • Mückenschutz und gute Wanderschuhe sind Pflicht!
    Regenponcho und Gummistiefel sind in der Bamboo Lodge bereits im Preis inbegriffen. Falls ihr in einer anderen Lodge übernachtet, lohnt es sich, vorher nachzufragen, ob diese Ausrüstung dort ebenfalls bereitgestellt wird.
  • Wanderhose sollte auf keinen Fall fehlen. Sie ist nicht nur bequem, sondern trocknet auch schnell.
  • Buche nachhaltige Lodges, am besten mit lokalen Guides.
    Wir können die Bamboo Lodge wärmstens empfehlen. Nirgendswo sonst bekommt man diesen Einblick und so tolle Guides. (Schaut gerne bei der Lodge selbst in Instagram vorbei – unbezahlte Werbung)
  • Internet
    In der Bamboo Lodge gab es sogar Internet. In anderen Lodges ist das jedoch nicht selbstverständlich, also besser vorher informieren.

Dieses Amazonas-Regenwald-Abenteuer, lässt sich super einfach mit einem Urlaub auf den Galapagos Inseln verbinden.
Erlebe die Big Five der Galapagos-Inseln hautnah als Backpacker

Galerie: Einblicke in unsere Erlebnisse

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert